Joseph
In Folge 38 nehme ich mir gemeinsam mit Mark die Geschichtes des wichtigsten Sohnes Jakobs vor: Joseph. Viel Spaß beim Hören!Dauer: 2:36:36
Mitwirkende:
Shownotes
- Jakob
- Zwölf Söhne
- Joseph
- Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat
- Ruben
- Benjamin
- Die drei Sonnen
- Das Kinderbuch, das ich erwähnte: Herbert Ruland (1987): Der Aufstand des Abschalom. Abenteuergeschichten aus der Bibel. Freiburg: Herder
- Einheitsübersetzung
- Babylonisches Exil
- Self-fulfilling prophecy
- Klassisches Drama
- Messias
- Richter
- Siedlungsgebiete 12 Stämme Israels
- Leviten
- Leviticus
- Potifar
- Potifars Frau in bildender Kunst (Auswahl)
- Rembrandts Kupferstich
- Potifera
- On, Heliopolis
- Ra
Danke für die „diejährige Folge“ 😉
Bzgl. „lesbare Romanfassung“ biblischer Geschichten: es gibt natürlich die großartigen Joseph-Romane von Thomas Mann. Dabei wird aber nicht das Ganze verständlicher gemacht, sondern auf Mannsche Art ausgeweitet mit Überlegungen zu Zeit (& Historität) angereichert… ein paar Tausend Seiten, die sich durchaus lohnen…
Was flattert mir denn gegen Urlaubsende noch in meine Abobox?
Schön, dass es weiter geht!
Hach ja, der gute alte ALW… Joseph war eins dieser Werke von ihm, die echt kreativ, witzig und teilweise wurklich clever waren, nur um dann bis zur Unkenntlichkeit verschlimmbessert zu werden. (*hust* Starlight Express *hust*) Breiten wir den Technicolor-Mantel des Schweigens darüber…
Trotzdem ist er der Grund dafür, dass ich tatsächlich alle Söhne Isreals mit Namen kenne ?
Was ich schade fand, war, dass ihr gar nicht mehr auf die Rolle von Jakobs Frauen eingegangen seid. Deren Konflikt untereinander und mit Jakob tritt ja den Konflikt der Brüder los, die durchaus (soweit ich das verstehe) Grund zur Annahme haben, dass Jakob, so wie er auch Rachel als einzige „richtige“ Frau ansieht (zur Erinnerung: Ihre Schwester Lea wurde ihm ja im wahrsten Sinne des Wortes untergeschoben), auch deren ersten Sohn als „richtigen“ Erstgeborenen ansehen wird.
Ein sehr wichtiger Aspekt meiner Meinung nach!
Zu Rubens Rolle: Das Herausstellen einzelner Figuren hat oft nicht nur narrative Gründe hat, sondern auch Politische: Da Ruben der am ethischsten Handelnde der Brüder ist, wird auch auf den Stamm Ruben ein gutes Licht geworfen. Ähnlich bei Juda, der auch bei den Mordplänen ausgenommen wird.
Um die genauen Gründe für die Sonderstellung der Beiden zu verstehen, bräuchte man natürlich Infirmationen über die dem Text zu Grunde luegenden Quellen.
Zu Potiphars Frau: Die Geschichte hat an der Stelle, die von Josephs Zeit als Sklave bei Potiphar berichtet auffällige Parallelen zum Bata-Manuskript, bekannter als Zwei-Brüder-Märchen (was jedoch eine irreführende Bezeichnung ist, da die Forschung inzwischen davon ausgeht, dass es sich nicht um die Niederschrift einer authentischen Volkserzählung, sondern um eine politisch motivierte Schrift, die einen babylonischen Herrschaftsanspruch in Ägypten auf relihiöser Basis rechtfertigen soll)
Eine Diskussion dieses Textes hätte vermutlich den Rahmen der Folge gesprengt, aber neiner Meinung nach ist das Bata-Manuskript definitiv eine eigene Folge wert!
Liebe Grüße und ich freue mich aufs nächste Jahr… äh… Mal! ?
Schön, die 2019-Folge ist draußen! 🙂
Bin noch nicht ganz durch, finde die Diskussion aber unterhaltsam!
Dass Joseph und Benjamin (bei dessen Geburt Rahel starb) die einzigen Söhne von Rahel, also Jakobs „eigentlicher“ Frau waren, wollte ich auch gerade anmerken. Eine Geschichte, die zur Einordnung interessant ist, wie Josefs Brüder drauf waren, ist das Blutbad von Sichem: https://www.bibleserver.com/text/LUT/1.Mose34
Als Kind habe ich ganz gerne die Comics „Bibel im Bild“ gelesen, daran musste ich bei eurer Diskussion über die Erzählkultur denken: https://www.die-bibel.de/shop/bibeln-fuer-kinder-und-jugendliche/bibel-comics/comic-heft-11-sklave-in-aegypten-4311
Mit 2-3 Gedanken um die Ecke komme ich für mich zu dem – komplett uninformierten und unstudierten – Gedanken, dass Stefans These darüber den letztgeborenen Sohn zurück zu halten doch eine gewisse Logik beinhaltet.
Wenn man sich vorstellt, dass man es zu dieser Zeit und in diesem Kontext mit massiv voneinander abhängigen tribalen Strukturen zu tun hat wäre es durchaus logisch, den zuletzt geborenen Sohn zurück zu halten um die Verwaltungs- und Organisationsstruktur des Klans zu übernehmen. Zwar spielt (macht-)politisch der Erstgeborgene die herausgehobene Rolle als Stammhalter, Anführer und Entscheider – gleichzeitig ist es damit aber auch die permanent vulnerabelste Person innerhalb des Klans. „With great power comes great responsibility“ – Der Erstgeborene ist gleichzeitig auch immer die verwundbarste Person wenn es um Attacken und Listen der anderen Klans geht. Man attackiert nach Möglichkeit vor allen Dingen den Anführer, und dann den nachfolgenden zweiten Sohn etc. Will man also für die generelle Stabilität und Funktionsfähigkeit der Gesamtorganisation sorgen, eignet sich dafür vor allen Dingen die Person, die in der „Line of succession“ an letzter Stelle steht – Die keine herausgehobene Machtposition hat, nicht entscheiden kann gegen wen man in den Krieg zieht oder ähnliches, aber weiss wie man die Gesamtorganisation des Klans so aufrecht erhält dass man auf jeden Fall weiterhin als Klan bestehen kann.
Abschließend ein großer Dank an euch für diesen tollen Podcast, es war mir – wie jedes mal – ein Fest.
Danke für die Folge, die sich wie ein Jahresring dem Baum ,,Troja Alert“ zu den anderen fügt! 😉
Ich möchte hier einen Gedanken loswerden, der mir während der ganzen Episode im Kopf herumgespukt ist:
Die Behauptung, dass ein Herbräer die Vorratshaltung der Ägypter revolutioniert habe, müsste für die Letztgenannten wie ein Witz geklungen haben – immerhin haben die Ägypter die Vorratshaltung im großen Stil erfunden! 🙂
Ich stelle mir vor (reine Phantasie), dass mal ein Hebräer in Ägypten ein bisschen Karriere gemacht hat (Söldnerdienste von israelitischen Männern in ägyptischen Diensten sind ja – wenigstens für spätere Zeiten – belegt) und vielleicht war er auch in der Vorratsverwaltung tätig. Nach einem Besuch seiner Familie in Ägypten oder nachdem er wieder in der alten Heimat war, hat seine Familie seiner Erzählung ein klein wenig ausgeschmückt (,,Ohne unsere Joseph lief bei den Ägyptern überhaupt nichts!“). 😉